TAZ-Rezension "Schwarzbuch Öl" vom 24.12.2005
Rollstuhl oder Rolls-Royce
Spannend resümiert das Schwarzbuch Öl die erste Halbzeit des Ölzeitalters - von den Anfängen des Petrokolonialismus bis zu Peak-Oil, dem Höhepunkt der globalen Ausbeutung schreibt Manfred Kriener in der TAZ.
"Thomas Seifert und Klaus Werner analysieren in ihrem Schwarzbuch Öl die Jahre von den frühen Ölfunden in Nahost bis heute. Eine Geschichte von Gier, Krieg, Macht und Geld heißt es ein wenig heftig im Untertitel. Natürlich stimmt das alles - gerade deshalb sollte man eher leisere Töne anschlagen, um das Buch unter die Leser zu bringen. Verdient hat es die schwarze Schwarte allemal. Dass sie vom Verlag mit einem Vokabular angepriesen wird, das an alte DKP-Wälzer erinnert - die schmutzigen Geschäfte mit dem schwarzen Gold etc., - schmälert nicht die Bedeutung und dramatische Aktualität des Buches. Es ist streckenweise ziemlich süffig geschrieben und knistert vor Spannung. Aber es ist nie unseriös."
"Die Endlichkeit des Öls und die dramatischen Konsequenzen daraus sind allerdings nicht das Hauptthema von Seifert und Werner. Ihr Schwarzbuch ist eigentlich ein historisches Buch, das den Ölkolonialismus der Industrieländer im Nahen Osten und in Zentralasien beschreibt. Mit den täglichen Bildern des Irakkriegs im Kopf, gewinnt die Lektüre dieser Ölhistorie an Wucht. Sicher, man weiß: die Kriege im Irak, in Kuwait, im Iran, in Aserbaidschan waren auch Kriege ums Öl. Genau dieses Auch treiben uns die Autoren aus - ohne jedes verschwörungstheoretische Raunen", urteilt die TAZ. Hier geht´s zur Rezension: TAZ-Link
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